Die Trauung
Informationen zur kirchlichen Trauung, Trauzeugen, Brautjungfern und über die standesamtlichen Trauung. Hier erfahren Sie viele nützliche Dinge zum Thema Trauung im Standesamt, Kirche und Brautjungfern.
Standesamtliche Trauung
Überlegen Sie vorab, ob Sie lieber in einem warmen Monat oder einem kalten Monat sich das Ja-Wort geben wollen. Überlegen Sie auch, wer auf Ihrer Hochzeit auf keinen Fall fehlen darf.
Fragen Sie rechtzeitig bei Ihrem zuständigen Standesamt nach, ob Ihr Wunschtermin noch frei ist. Gerade in den Sommermonaten sind die Termine schnell vergriffen.
Seit 1998 heißt das Aufgebot „Anmeldung zur Eheschließung“ Die Anmeldung muss auch nicht mehr ausgehangen werden. Gehen Sie mit Ihrem Partner und den nötigen Papieren, aber nicht früher als 6 Monate, zu dem Standesamt.
Die Anmeldung muss am Wohnort eines der beiden Partner geschehen, auch wenn Sie in einem Standesamt Ihrer Wahl getraut werden. Die Ämter schicken die eingereichten Unterlagen automatisch weiter, allerdings müssen Sie dann das Aufgebot zweimal bezahlen. Die Kosten können von Bundesland zu Bundesland variieren. Fragen Sie am besten bei dem gewünschten Standesamt nach.
Trauzeugen sind seit 1998 nicht mehr Vorschrift. Es liegt bei Ihnen, ob sie ohne, mit einem, oder mit zwei Trauzeugen trauen lassen wollen. Beachten Sie bitte, dass Ihre Trauzeugen volljährig sind und einen gültigen Personalausweis besitzen.
Die Zeremonie können Sie nach Ihren Wünschen gestalten, Sie sollten aber Ihre Ideen mit dem Standesbeamten vorher besprechen. Sicherlich möchte er auch einige Details über Sie erfahren, um diese in die Traurede einbauen zu können.
Normalerweise dauert die Eheschließung nicht mehr als 10 Minuten, Sie können sie aber um den traditionellen Ringtausch, den Hochzeitskuss, musikalische Untermalung zum Einzug und zum Auszug, sowie musikalische Einlagen während der Trauung erweitern.
Oft ist das Blumenstreuen und das Reiswerfen vor dem Standesamt verboten, sicherlich aus putztechnischen Gründen. Wenn Sie auf diese Bräuche nicht verzichten möchten, dass fragen Sie das zuständige Standesamt, ob es in Ordnung geht, wenn einer Ihrer Gäste anschließend alles auffegt. Mehr zu standesamtlichen Trauung gibt es hier.
Kirchliche Trauung
Für christliche Paare ist oft der Höhepunkt des Hochzeitsfestes, den Bund fürs Leben vor dem Traualtar zu schließen. Der kirchlichen Trauung geht stets die standesamtliche Trauung voraus. Der Abstand zwischen der standesamtlichen und der kirchlichen Trauung ist ohne Belang. Eine traditionelle kirchliche Trauung sollte der religiösen Überzeugung des Brautpaares entsprechen, denn das Brautpaar begibt sich durch die Vermählung nicht nur in die Gemeinschaft der Kirche, sondern schließt durch die Ehe auch eine unauflösliche Verbindung.
Wenn Braut und Bräutigam verschiedene Konfessionen haben kann katholisch, evangelisch oder ökumenisch geheiratet werden. Haben beide dieselbe Konfession, lassen Sie sich entsprechend ihrer Konfessionen trauen. Für eine evangelische Heirat muss der katholische Partner zuerst die Erlaubnis der katholischen Kirche einholen. Nach Absprache mit dem Pfarrer ist eine kirchliche Trauung auch möglich, wenn ein Partner sich den kirchlichen Segen wünscht, obwohl der andere kein Mitglied der Kirche ist. Am besten lassen Sie sich von dem zuständigen Pfarrer beraten. Er kennt sich über die Vorgehensweise aus und kann ihnen auch wichtige Hinweise geben, falls sie schon einmal verheiratet waren.
Katholische Trauung
Für die katholische Hochzeit werden folgende Papiere benötigt:
- den Taufschein (nicht älter als 6 Monate)
- das Firmungszeugnis
- Ledigennachweis
- Personalausweis
- Heiratsurkunde oder Stammbuch bzw. eine Bescheinigung über die
Anmeldung zur standesamtlichen Trauung
In der katholischen Kirche gibt es das Traugespräch, bei dem die Brautleute auf die heilige Bedeutung der katholischen Ehe vom Pfarrer vorbereitet werden und Details, wie Lesungen, Trauspruch, Lieder und Musik besprochen werden.
Das Brautpaar muss auch an dem Trauseminar teilnehmen, das als Vorbereitungskurs für die Ehe gilt.
Beim „Brautexamen“ oder „Stuhlfest“ wird vom Pfarrer geprüft, ob das Brautpaar bereit ist eine christliche Ehe nach katholischem Glauben und die daran gestellten Forderungen zu erfüllen. Dazu zählen: Unauflöslichkeit der Ehe, das Ja zum Kind und zur Erziehung im katholischen Glauben.
Es gibt zwei Formen der Trauung in der katholischen Kirche. Das Brautpaar kann sich aussuchen, ob es eine Messfeier (Dauer: ca. 1 h 15, beinhaltet Eucharistiefeier) oder einen Wortgottesdienst (ist ohne Eucharistiefeier, Dauer: ca. 45 min) haben möchte.
Evangelische Trauung
Die Braut und der Bräutigam sind festlich angezogen und bereit für den Kirchgang. Nun kann der Hochzeitszug beginnen! Eine gewisse Reihenfolge muss vor und nach der kirchlichen Trauung eingehalten werden.
Der Pfarrer führt den Hochzeitzug an. Gefolgt von dem Brautpaar, danach schließen sich Brautjungfern und Brautführer an und erst dann die Brautmutter und der Brautvater. Weitere Hochzeitsgäste folgen dem Hochzeitszug. Gemeinsam ziehen sie in die Kirche ein. Nun folgt die feierliche Trauungszeremonie. Bei einer evangelischen Trauung sagt der Pfarrer einige Bibelworte, die er gemeinsam mit dem Brautpaar durchgesprochen hat.
Dann folgt die Ansprache, die Frage nach dem Ja Wort und dem Bekenntnis der christlichen Ehe. Braut und Bräutigam stecken sich die Ringe an und der Pfarrer segnet sie. Nachdem das Vaterunser gepredigt wurde segnet er sie ein zweites Mal. Jetzt ist die Trauung vollzogen und der Hochzeitszug verlässt die Kirche. Kirchenlieder, Fürbitten und musikalische Einlagen runden die Zeremonie ab.
Eine schöne Tradition ist, wenn Blumenkinder (Streuengel) den Weg mit Streublumen in einen bunten Blumenteppich verwandeln. Durch den Duft der Blüten sollen die Fruchtbarkeitsgötter verehrt werden. Vereine wie eine Kirmesgemeinde oder Feuerwehr können einbezogen werden, indem Sie vor der Kirche ein Spalier bilden, wo der Hochzeitszug durchführt. Der Hochzeitszug marschiert gemeinsam zur Hochzeitsfeier.
Ökumenische Trauung
Brautpaare die unterschiedlichen Konfessionen angehören, können sich ökumenisch trauen lassen. Sehr entscheidend ist, dass sich das Brautpaar eine evangelische oder katholische Kirche auswählt. Der Pfarrer der auserwählten Kirche ist gleichzeitig der Ansprechpartner des Brautpaares. Bei dieser Heiratszeremonie ist ein evangelischer und katholischer Pfarrer anwesend. Der Traugottesdienst wird ohne Messfeier als Wort- Gottesdienst durchgeführt. Es findet kein Abendmahl oder Eucharistiefeier statt.
Aufgabenliste
- Traubescheinigung mit ledigen Nachweis
- Firmungszeugnis
- Konfirmationsurkunde
- Personalausweis
Trauzeugen / Brautjungfern
Trauzeugen sind weder beim Standesamt oder bei der evangelischen Kirche erforderlich, nur bei der katholischen Kirche ist es weiterhin üblich. Trauzeugen werden heute als rein symbolischer Akt eingesetzt!
Die Auswahl der Trauzeugen sollte sorgfältig durchgeführt werden, denn sie sind eine hilfreiche Stütze für das Brautpaar. Es empfiehlt sich Mitglieder aus der Familie oder sehr gute Freunde auszuwählen. Im Jahr 1998 wurde die Pflicht der Trauzeugen abgeschafft. Seitdem ist es dem Brautpaar freigestellt, ob ohne, mit zwei oder mehr als zwei Trauzeugen die Unterschrift der Heiratsurkunde zu bezeugen.
Außerdem werden Trauzeugen beim Standesamt angemeldet und müssen am Tag der Zeremonie ihren Personalausweis vorlegen. Ein männlicher Trauzeuge sollte bei diesem Anlass einen Hut tragen, aber ohne Zylinder. Am Abend ist für einen Trauzeugen ein Smoking empfehlenswerter.
Einer weiblichen Trauzeugin ist es freigestellt welche Art von Kleid sie trägt. Sie sollte aber farblich nicht mit der Braut konkurrieren. Trauzeugen haben wichtige Aufgaben zu erfüllen. Sie sind lebenslange Eheberater und sollten sich über diese Funktion bewusst sein. Sie stehen tatenkräftig dem Brautpaar zur Seite und halten ihnen den Rücken frei. An diesem Tag ist auch eine Brautjungfer eine wichtige Helferin, die die Braut bei allen Vorbereitungen unterstützt. Die Braut von bösen Geistern fernhält und vor spirituellen Gefahren schützt. Ihre Kleider ähneln sich mit dem Aussehen des Brautkleides. Ihre Aufgabe ist es die Schleppe zu tragen und während der Zeremonie den Brautstrauß aufzubewahren.
Wenn die festlich gekleideten Brautjungfern mit geschmückten Haaren der Braut folgen, wird die Begeisterung der Gäste gewiss sein und einer Märchenhochzeit steht nichts im Wege.